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Chris Bleichers peepart-Tagebuch August 2015
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23. August - Besuch bei Väterchen Timofei, Kunst im Olympiagelände & EBIKE-Taufe Wieder ein Super-Sommer-Sonntag, allerdings mit Gewitteransage. Ein Sommerwölkchen schöner als das andere, komme mir vor wie "Hans guck' in die Luft!" als ich nach einer arbeitsreichen Woche zum Treffpunkt mit meiner lieben Freundin Waltraut bike. Sie schlug vor, dass wir uns das selbst gebaute Gotteshaus von Väterchen Timofej, das in München längst Kultstatus genießt, ansehen. Als wir vor der Eingangspforte (Spiridon-Louis-Ring 100) stehen, ist diese geschlossen, obwohl das Schild "täglich geöffnet" verkündet ... So schieße ich ein paar Eingangsfotos von seinem Refugium. Es ist beeindruckend, dass ein einfacher Eremit es schaffte, die Olympiaplanung 1972 auf den Kopf zu stellen, sodass sein Schwarzbau bleiben durfte. Was lernen wir daraus? Auch eine einzelne Person kann es mit Geduld und Widerstand schaffen, Unmögliches zu erreichen! Weiter geht's Richtung Olympiaturm mit der Ferienakademie "Kunst und Krempel". Irgendwie erinnert mich das an die Eröffnung der 2. Biennale im Haus der Kunst (peepart Tagebuch 7.8.2015) Gerne wären wir noch im Bamberger Haus einen Happen Essen gegangen, doch eine innere Stimme sagt immer wieder obwohl es nicht nach Sturm aussieht: "Radle schleunigst nach Hause!" Hätte ich diese Stimme SOFORT erhört hätte ich es geschafft, trocken nach Hause zu kommen. So erwischt mich der Platzregen am Karlsplatz Stachus. Ein paar hundert Meter Luftlinie weiter am Goetheplatz ist es staubtrocken! Bis ich mich umschaue, fallen auch hier schon dicke Regentropfen und der bayrische Tropenschauer erwischt mich nochmal fast vor der Haustüre. So wird mein EBIKE zweimal "getauft".
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13. August - peepart inkognito mit üppiger Bio-Beute Heute verstecke ich mich - vor der Sonne! Da mit Burka Radln unbequem wäre, halten mich eine dünne langärmelige Bluse, Sonnenbrille und Schirmmütze auf dem Weg zum Krautgarten schattig. Es muss dringend gegossen und geerntet werden: Mangold, erste Karotten - darunter eine, die nicht EU-konform ist - Zwiebel, Lauch, Petersilie, Schnittlauch: Vielleicht kreiere ja mal ein Krautgarten-Stilleben-Kunstwerk? Irgendwie habe ich immer Glück, dass ich das Giessen meiner Parzelle mit etwas in der Nähe verbinden kann, heute muss ich extra hinfahren, sonst macht mein "Acker-Bio-Laden" schlapp. Meine Ernte ist immer üppig, gut, dass mir Herr Spratter auf's EBIKE ein großes Körbchen montieren ließ.
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10. August - Hundehitze mit Brillen-Gedicht Heute raucht der Asphalt! Macht nix, Katharina und ich sind hart im nehmen und treffen uns in meinem Stammlokal Ruben Phoenix. Die Vase mit Sonnenblumen erinnert mich an mein Happening, wo ich dafür beim Bauern zwei Sonnenblumenfelder anpflanzen ließ (eines zur Reserve). Für Sonnenblumen-Werke mit Neon studierte ich damals die Sonnenblumen-Vasen am Münchner Viktualienmarkt und stellte fest, dass ausschließlich bei diesen Blumen 'zig Bienchen/Insekten drumherum schwirrten. Deshalb tummeln sich auf meinen Sonnenblumen- Werken mindestens eine Mücke/ein Bienchen. Katharina darf sich von den neu gesammelten Brillen ein Gestell aussuchen, mit dem sie etwas für unsere neue Aktion "Mitmachpoesie im ASZ Freimann" bastelt: isarbote-LeserInnen sind herzlich eingeladen, am Dienstag 15. Sept. (17-20 Uhr) vorbeizuschauen, gerne mit Gedichten und Brillen! Ort: Alten- und Servicezentrum Freimann, Edmund Rumpler-Straße 1 in München. Auf meiner neu eingerichteten Charity-Seite auf meiner peepart website sind alle Annahmestellen gelistet und was Sie wo abgeben können. Unsere letzte Aktion im ASZ Harlaching war inspirierend:
Brille und Gedicht von Brigitte Obermaier
Was gibt es zu berichten. Dazu werde ich gerne dichten. Da kommt das ASZ in die Rille. Macht Werbung für die Brille.
Der Poesie-Briefkasten macht seine Runde. ASZ macht dafür die große Kunde. So mancher freut sich ist doch platt. Das Treffen findet dort in Harlaching statt.
So setzte ich meine Brille auf die Nase. Vor mir Blumen in einer schönen Vase. So lese ich Euch das Gereimte vor. An diesem heimlichen Ort. ***
Dann bike ich zur kleinen Damengruppe, die sich zum allmonatlichen Ladys Fish Day im Fischlokal Witte am Münchner Viktualienmarkt trifft. Wir haben immer viel Spass und obwohl ich keinen Fisch esse, da zur Vegetarierin mutiert, bin ich dort gern gesehen.
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7. August - Mit peepart-Dienstradl: Besuch der 2. BIENNALE im Haus der Kunst, München Heute teste ich zur Abwechslung mein Super-peepart-Dienstradl mit einem XXXXLweiten Kleid, das eine Schwangere im 9. Monat noch locker tragen könnte. Es ist einer der heißesten Sommertage. Um beim Radeln "Verwicklungen" zu vermeiden, fixiere ich den längsten Kleidsaum per Sicherheitsnadel am Oberteil, (ähnlich wie Inderinnen ihre Saris rutschfest machen) und ruckzuck ist es fahrradtauglich. Entlang der Isar (Fluss in München) düse ich bequem zur Eröffnung der 2. Biennale im Haus der Kunst. Gut, das es das peepart-Tagebuch als Doku gibt: Die 1. Biennale war am 4. August 2013 (bitte zum Datum scrollen). Bin gespannt, ob sich die Künstler dieses Mal mehr als hochgestapelte Klebebänder einfallen ließen? Schnell die Sicherheitsnadel aus dem XXXXL-Kleid entfernt und los geht's mit Kunstgenuss, denke ich zumindest. Im Eingangsbereich tragen Besucher bunte, beschriftete Papiertüten auf den Köpfen. Da Sylvester mit Party-Papp-Hüten Geschichte ist, soll das sicher ein anderer Spaß sein, doch um das auszukundschaften, fehlt mir die Lust angesichts des Gedränges. "Interaktiv" heißt das Zauberwort, wenn Gäste aktiv ins Geschehen eingebunden werden, siehe u.a. meine Hühner-Hypnose-Performance vom Jahr 1993, als "Interaktiv" bei Vernissagen Avantgarde war: "Über 25O Vernissage-Gäste konzentrieren sich mit einem Hühnerei in der rechten Hand, um den Verlauf der Performance günstig zu beeinflussen - das Ei dürfen sie anschließend mit nach Hause nehmen ..." Dann sehe ich mit blauem Band abgesperrt, zerdepperte Marmorteile auf dem Fußboden: Ist das Kunst oder ist der Handwerker mit Aufräumen nicht rechtzeitig fertig geworden? Auch diese Frage bleibt ungeklärt. Was ist Kunst, was wird nur als solche dargestellt, ist es jedoch nicht? Besucher mögen sich selbst ein Urteil bilden. In ein Podest integrierter alter (Leichen?)Wagen gibt ein schönes Hintergrundmotiv für Fotos. Zum Glück treffe ich meinen lieben Künstler-Kollegen Robert Wiedmann, der in der Münchner Szene immer von schönen Frauen umringt ist. Mit ihm macht das Sinnieren über die Objekte Spaß, denn wir sind gleicher Meinung, am besten gefällt uns ein Pudel-Objekt. Den "Geköpften" oder was immer das sein soll, lassen wir links liegen. Spektakulär ist eine Vitrine gänzlich OHNE Kunst! Manchmal ist es halt besser, man stellt nix aus... Daneben eine weitere, leere Vitrine mit einem Sackerl am Boden daneben gestellt und brikettartigen schwarzen Teilen. Auch hier erschließt sich uns zwei Künstlern der Sinn der Übung nicht? Fast zu übersehen ist ein kleiner bunter Haufen in einer Ecke neben einem Lüftungsschacht. Ich gehe davon aus, dass es ein Kunstwerk ist, im Gegensatz zu den ordentlich verlegten Rohrleitungen gleich daneben. Die sind so fachmännisch in die Wand installiert, sodass der Verdacht nahe liegt, dass dies Handwerkskunst ist. Ein (vergessener?) Stuhl mit altem Bilderrahmen vor orangefarbenem, zerbeultem (?) Plexiglas rundet das Gesamtbild ab. Nach soviel Kunstgenuss zum Thema "Codes, Geheimnisse, Botschaften" mit Werken von 40 verschiedenen Künstlern freuen wir uns auf einen Drink auf der Haus-der-Kunst-Terrasse. Locker und leicht geht's dank Spratter-EBIKE nach Hause.
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6. August – „peepart Dienstradl“: Jungfernfahrt mit gewonnenem EBIKE! Hurrah! peepart hat für einen Monat ein nigelnagelneues Dienstradl! Das ist nicht irgendein Drahtesel, nein, das ist ein schickes, leichtes Alu-EBIKE mit Stoßdämpfer-Sattel und anderen technisch wertvollen Schmakazien, das der liebe Herr Spratter für mich in Farbe Minze/Silber aussuchte. Auf Wunsch erhielt ich ein Maxi-Körbchen für's Gepäck montiert. Ihr glaubt nicht, was ich alles als Neonkünstlerin ökologisch wertvoll von und zu meinen Ausstellungsräumen in der Münchner Innenstadt kutschiere ... da ist ein XXL-Körbchen überlebensnotwendig! Nach erfolgter Übergabe drehe ich eine Proberunde um den Wittelsbacher Brunnen und stelle erstaunt fest, das "Ding" fährt sich klasse und ist superleicht zu bedienen, obwohl ich noch nie mit einem EBIKE gefahren bin. Ich stellte mir das eher schwer und kompliziert vor, ist es aber nicht: Links gibts ein Plus-Knöpfchen für mehr Elektro-Zuschaltung, darunter ein Minus-Knöpfchen, um wieder Saft wegzunehmen, wenn die eigenen Muckis reichen. Die Stärke der Zuschaltung kann von Eco bis zu Turbo in verschiedenen Stufen hochdosiert werden. Rechts am Lenker sind die Klingel, um Fußgänger beiseite zu scheuchen (kleiner Scherz!) und die normale Gangschaltung (für Radl-Freaks: Shimano Nexus 7G Silber Freilauf). Spontan beschließe ich nach der Übergabe die Jungfernfahrt bei Superhitze! Mein Krautgarten in München-Trudering muss gegossen werden. (Ökos wie ich können sich von der Stadtverwaltung Parzellen zwischen 30-60 m² mieten , um selbst BIO anzubauen). Da ich gefühlte 100 Jahre nicht mehr mit dem Radl dort hinfuhr (sondern mit MVV), verfranse ich mich irgendwo im Grünen. Plötzlich taucht aus dem Nichts eine Ackerlandschaft auf, doch das ist leider nicht mein Krautacker! Kreuz und quer durch kleine Truderinger Strassen komme ich endlich bei der trockenen Parzelle an. Wasserpumpen am Brunnen ist bei der Hitze Schinderei, macht nix, verbuche ich unter Sport. Der Weg zurück nach Hause gelingt auf Anhieb, dank EBIKE ist nix mit schwächeln: Mit meiner besten Freundin Irmi bin ich zum Bäume rütteln + schütteln bei einer lieben Bekannten verabredet. Nachbars Kater muss ein paar Streicheleinheiten über sich ergehen lassen, bevor es an's Werk geht. Die wackelige Holzleiter hat viele Sommer erlebt, Bilder aufhängen möchte ich damit nicht. Irmi hat den Dreh mit dem Stöckchen raus, erste, süße Mirabellen fallen. Das mittelalterlich anmutende Apfelpflückgerät hat ein Stoffsäckchen in das die reifen Äpfel gleich oben am Baum reinfallen. So werden unschöne Dellen durch Aufschlag am Boden vermieden. Endlich zuhause zeigt der Tacho, dass ich satte 52 km gefahren bin. Fazit: Insbesondere bei mörderischer Hitze besser als eine Klimaanlage im Kfz, da ich mit EBIKE trotz Elektro-Zuschaltung etwas für die Figur tue ...
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5. August - Mit HCC-Cabrio-Urne in Sommerlaune Heute treffe ich die liebe Hera Rauch (Kostümverleih) - es ist ein sehr persönliches Thema, das uns heute bewegt, nämlich Bestattungsvorsorge mit Lebensfreude, d.h. die Gestaltung ihrer eigenen Urne. Anstatt todtraurig den eigenen Tod zu bejammern, genießen wir - dank Sommerhitze nur mit kleinem Snack - unser Beisammensein in meinem Stammlokal mit BIO-Küche. Meine eigene Urne bereitet mir seit Jahren viel Freude, sie erinnert mich mit den freundlichen Totenkopferln an einen Fliegenpilz (auf bayerisch: Schwammerl) - und ich lebe immer noch (einige meiner Bleicher-Sammler verdrehten, als ich mit der künstlerischen Gestaltung von Tier/Urnen & Tier/Särgen 1998 begann, irritiert die Augen und fragten sich: Wird sie bald ableben? (Steigen dann ihre Bilderpreise? - Kleiner Scherz am Rande) Eine Schlagzeile, die ich im Rahmen meines Sonnenblumen-Happenings mit Sargperformance erhielt lautete "Ist nur ein toter Künstler ein guter Künstler?" Bis es soweit ist, fließt hoffentlich noch weiterhin viel Wasser die Münchner Isar (= Fluss durch München) hinunter ... Klar ist, dass Heras Cabrio Club-Logo "HCC "ins Urnenkunstwerk integriert wird - mehr verrate ich heute nicht ...
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