28. August - Notfall: Mit Himmelstreppe ins Jenseits! Ein Bestattungsinstitut verkauft einen bemalten Sarg für eine Beisetzung. Das Pikante: Der Sarg wurde vom ausländischen Hersteller ohne Bemalung geliefert, die Beerdigung findet in Kürze statt, die/der MalerIn ist spurlos verschwunden! Nachdem ich als erste Künstlerin in Deutschland jahrelang mit meinen handbemalten (Tier-)Urnen und (Tier-)Särgen (www.bleicher.com)ungezählte redaktionelle Beiträge in Presse und TV erhielt, weiß ich, dass meine Idee aufgriffen wurde. Um aus der Not zu helfen, sage ich zu, die Bemalung zu übernehmen, ahne jedoch nicht, was mich erwartet: Der Deckel ist in Treppenform, wie ich der Vorlage entnehme, sind die Farben der Treppen abgegrenzt, jedoch unsauber gemalt in der Ausführung. Auf der Grundierung mit Duktus (Pinselstrich) kann nix so abgeklebt werden, dass nicht die eine Farbe in die andere Farbe reinsifft. Dazu sind mehrere Farbschichten notwendig! Als Perfektionistin möchte ich den Hinterbliebenen eine schöne Arbeit liefern, das heißt: Schleifen, schleifen, schleifen & Farbübergänge tüpfeln, tüpfeln, tüpfeln frei aus der Hand und je nach Stufenhöhe mal in mehr mal in weniger gebückter Schräglage stundenlang, schnell und konzentriert, Nachtschichten - der Beerdigungstermin naht... Während des Procederes freue ich mich immer auf das gelungene Ergebnis. Es ist immer schwieriger ein bestehendes Motiv (noch dazu eine farblich schöne Vorlage) zu malen, ohne dabei das Copyright zu verletzen: Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Original soll da sein und trotzdem soll es als selbst kreiertes Kunstwerk wirken. Vom Bestatter erfahre ich - hurrah! - die Bleicher-Himmelstreppe kam bei den Hinterbliebenen super gut an, obwohl oder vielleicht gerade weil ich sie farblich anders komponierte?
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